Reiselust Unendlich mehr

Die Ausstrahlung der Lipizzaner

Sie sind hipp, sie sind schick, sie sind cool. Und sie sind von altem Adel – jedenfalls gezüchtet.
Die Rede ist von edlen weißen Lipizzaner-Rössern, die übrigens gar nicht durchgehend weiß sind, sondern vielmehr dunkel geboren werden. Etwa eines von hundert Lipizzaner-Pferden behält die dunkle Farbe gar ein Leben lang. Doch die Mehrheit wird bis etwa zum 7. Lebensjahr durchgehend strahlend weiß und schwebt in der Lipizzanern eigenen federnden Gangart durchs Pferdeleben.

Bekannt sind sie vor allem durch die Spanische Hofreitschule in Wien, erfreuen sich aber auch in privater Hand durchaus großer Beliebtheit. Wer einmal dieses Reitgefühl genossen, diese treuen Augen erblickt und diese klingenden Namen (wie die sechs Stammhengste Pluto, Conversano, Maestoso, Favory, Neapolitano und Siglavy) gehört, den lässt die Faszination nie mehr los.
Kutschenfahrt und Hotel Supreme im Hintergrund

Wie die edlen Barockpferde ins Reserve kamen

Ebenso erging es Karl Reiter. Schon in seiner Kindheit war er von den feinen weißen Tieren verzaubert und träumte davon, eines Tages mit ihnen arbeiten und züchten zu können. Dass dieser Traum in Erfüllung gegangen ist, ist nun auch schon mehr als unglaubliche 30 Jahre her, nämlich, als Karl Reiter seine eigene Zucht mit fünf ausgewählten Hengsten direkt aus der Spanischen Hofreitschule in Wien begann.

Preise und Auszeichnungen hat er gewonnen, doch das Wichtigste ist ihm nach wie vor, einen persönlichen Zugang zu diesen atmenden, mitunter äußerst lebendigen Geschöpfen zu haben. So kommt er nahezu jeden Tag persönlich zum Stall sieht nach dem Rechten und besucht seine Tiere. Ihr erhabener Anblick wirkt zeitlos, schnell lässt die Ruhe und Kraft, die sie ausstrahlen, den Alltag vergessen und versetzt einen in eine Welt, in der es keinen Termindruck, nur Futterzeiten, keine Durchhalteparolen, nur freudiges Schnauben und taktvolle Hufgeräusche, keine unklaren Ansagen, nur einfache, unmissverständliche Zeichensprache gibt.

Zum Glück ist der Reitstall auch für die Hotelgäste geöffnet und so kann sich jeder selbst von der besonderen Ausstrahlung dieser edlen Rösser in Bann ziehen lassen, sei es vom Boden aus, während einer Reitstunde oder auf einer Kutsche, mit der es einmal pro Woche hinaus in die burgenländische Natur-Idylle geht. Doch Vorsicht, es besteht Suchtgefahr!

Flechttechnik an Lipizzaner Schweif