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Nachhaltigkeit im Tourismus – Ein Interview mit Nikola Reiter

Nachhaltiger Tourismus in Österreich

Das Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft ist in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Dies hat viele Österreicherinnen und Österreicher zu einem Umdenken in sämtlichen Lebenslagen angeregt, so auch bei der Urlaubsplanung. Gerade in Zeiten wie diesen sehnen sich Reisende nach einer sinnvollen Alternative zum Massentourismus. Mehr Regionalität, Engagement und umweltfreundliche Hotels – das wünschen sich viele Urlauber. Wie nachhaltiger Tourismus in Österreich aussehen kann, welche Vor- und Nachteile das Konzept mit sich bringt und wie die Gäste darauf reagieren erzählt Nikola Reiter in einem exklusiven Interview.

Was bedeutet Nachhaltigkeit im Tourismus für Sie?

Nikola Reiter: Nachhaltigkeit ist bereits seit 40 Jahren tief in unserer Philosophie verankert.
Nur mit dem Engagement unserer langjährigen Mitarbeiter gelingt es uns, das Konzept eines nachhaltigen Hotels aus ganzem Herzen zu leben. Das spüren auch die Gäste. Darum ist der erste Besuch im Reiters Reserve meist nur der Anfang von vielen weiteren. Die ökologisch betriebene Landwirtschaft und unsere Gastwirtschaft, in der großteils regionale Produkte aus dem eigenem Anbau veredelt werden begeistern unsere umweltbewussten Urlauber.

Sehen Sie Nachhaltigkeit als Trendthema?

Nikola Reiter: Für uns war das Thema Nachhaltigkeit und alle damit verbundenen Handlungen nie ein Trendthema. Wir achten bereits seit vier Jahrzehnten darauf, unsere Hotels ressourcenschonend und im Einklang mit der Natur zu betreiben. Unsere Mitarbeiter leben diese Werte in allen Bereichen, angefangen vom Einkauf über das Hoteldesign bis hin zur Mitarbeiterführung.

Muss sich nachhaltiger Tourismus langfristig durchsetzen, damit wir in Zukunft noch etwas von unserem Land haben?

Nikola Reiter: Umweltfreundliches Handeln ist neben dem Tourismus, in jeglichen Branchen enorm wichtig. Die langfristigen Konsequenzen für die Umwelt sollten in allen Entscheidungen und Handlungen berücksichtigt werden. Nur so können wir unser schönes Land auch in Zukunft noch genießen.

Was sind die Vor- und Nachteile von Nachhaltigkeit im Tourismus?

Nikola Reiter: Wir sehen ausschließlich Vorteile. Im ersten Moment mag es wie ein Nachteil wirken, dass Gäste für nachhaltige Tourismuserlebnisse einen höheren Preis bezahlen. Allerdings stellt sich beispielsweise bei einem Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff die Frage, ob man die sozialen Gegebenheiten und Auswirkungen auf die Umwelt noch so hinnehmen möchte. Auch das gehört meiner Meinung nach zur Nachhaltigkeit

Was hebt das Reiters Reserve vom Mitbewerb hervor?

Nikola Reiter: Uns unterscheidet ganz klar unser Gesamtkonzept das wir seit 40 Jahren leben und stetig weiter ausbauen. Viele Bausteine ergeben das große Ganze: So haben wir unseren Mitarbeitern E-Autos zur Verfügung gestellt, holen unsere Gäste wenn gewünscht mit dem Tesla von öffentlichen Verkehrsmitteln ab, unsere große Solarblume hilft uns beim Antrieb unserer Golfcarts, die 27-Loch Golfanlage bewässern wir mit gesammeltem Regenwasser, unsere Möbel, welche teils neu vom lokalen Tischler und teils Vintage sind, unser Obstgarten mit vielen Raritäten wie beispielsweise der Mispel, der vielfältige Kräutergarten mit über 65 verschiednen Sorten, unsere über 400 zum Teil seltenen Tiere die sich auf dem 120 ha großen Reserve wohl fühlen, die hauseigene Verarbeitung von Produkten bis hin zur eigenen Landwirtschaft und natürlich das richtige Mindset des geamten Reiters Reserve Teams und deren schonender Umgang mit Ressourcen von der Rezeption über die Küche bis hin zum Housekeeping. All das genießen unsere Gäste ganz exklusiv. Das gibt es in Mitteleuropa unseres Wissens nach kein zweites Mal.

Was tun Sie für die nachhaltige Tourismusentwicklung?

Nikola Reiter: Alle Lebensmittel, die im Reiters nicht selbst produziert werden, kaufen wir möglichst regional ein. Dafür arbeiten wir mit über 300 lokalen Lieferanten zusammen. Investitionen wickeln wir außerdem nach Möglichkeit immer mit regionalen Firmen ab. Auch in Sachen Fauna und Flora ist unser Reseve ein Vorzeigeprojekt. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Pflege der Garten- und Parkanlage investieren wir jedes Jahr eine große Summe in vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen wie beispielsweise unsere Wasserbüffel.

Erkennen Sie ein Umdenken bei Ihren Gästen?

Nikola Reiter: In unserem Reserve gibt es für unsere Besucher jedes Jahr etwas neues zu entdecken. Heuer sind das neu errichtete Champagnerpavillion aus heimischer Eiche sowie ein riesiger Kräutergarten für unsere Haubenköche die neu errichteten Highlights in der Hotelanlage. Wir überlegen uns bereits seit Jahrzehnten immer wieder wie wir das Reserve noch ökologischer gestalten können. Unsere achtsamen Gäste schätzen das von Jahr zu Jahr mehr.

Gibt es konkrete Pläne für die nachhaltige Entwicklung des Reiters Reserve?

Nikola Reiter: Wir entwickeln uns ständig weiter und arbeiten an innovativen Konzepten, um zu mehr Nachhaltigkeit im Tourismus in Österreich beitragen zu können. Im Moment planen wir eine wunderbare Schauküche, in der unsere Künstler aus der Patisserie zukünftig süße Köstlichkeiten zaubern werden. Außerdem stellen die Köche dort schon bald vor den Augen der Gäste unsere hauseigenen Spezialitäten wie Brot, Nudeln und Eis her. Das macht die Lebensmittel-Herstellung im Reiters Reserve sichtbarer und zu einem großartigen Erlebnis für alle Feinschmecker.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Nikola Reiter: Als Pioniere in der Hotellerie arbeiten wir ständig daran unser Hotel gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und Gästen nachhaltig zu verbessern. So können alle die Schönheit des Reserves in vollen Zügen und mit gutem Gewissen genießen.